7. Erstellung und Nutzung eigener Masken/
     Noch mehr Möglichkeiten

Mit den Masken haben wir eine flexible und schnelle Methode, Bildteile freizustellen bzw. auszuschneiden, ähnlich wie mit einer Auswahl. Eine Stärke der Maskentechnik liegt gerade im Zusammenspiel mit der Auswahltechnik. Im folgenden Beispiel machen die Haare beim Auswählen mit dem Lasso-Werkzeug ziemliche Probleme:

Nachdem wir die Frisur grob ausgewählt haben, wollen wir die Haare mit der Maskentechnik nachbearbeiten. Im letzten Schritt haben wir eine Auswahl aus einer Maske erstellt - dies ist natürlich auch umgekehrt möglich:
Im Menü Masken/ Neu/ Auswahl einschließen findet sich eine mögliche Option.

Ein Blick in die Ebenenpalette erklärt, was passiert ist: die Auswahl des Mädchens ist nun eine Maske in unserer (einzigen) Ebene 1, im Bild also nicht zu sehen, da ja vom Schwarz der Maske komplett verdeckt.
Um den Auswahlrahmen, der immer noch zu sehen ist, kümmern wir uns später.

Wollen wir die Maske wie gewohnt bearbeiten, ist diese Darstellung weniger günstig, weil wir quasi ins “Unsichtbare” der Maske hineinarbeiten.

Wir wählen also die Option Masken/ Neu/ Auswahl ausschließen.

Jetzt ist der Bildhintergrund ausgeschnitten (transparent), und wir können die Frisur des Mädchens nacharbeiten.

Den gestrichelten Auswahlrahmen entfernen wir mit Auswahl/ Keine Auswahl, da wir ihn nicht mehr brauchen können.

Der weitere Ablauf ist bekannt: Mit Masken/ Bearbeiten wird die Maske mit einem passenden Werkzeug (hier: Standardpinsel) weiterbearbeitet und die übernommene Auswahl verbessert. Mit Masken/ Maske anzeigen wird die rote “Maskierfolie” aktiviert, die in diesem Fall das Nacharbeiten deutlich erleichtert.
Empfehlenswerte Einstellungen sind eine Härte von “0”, sehr niedrige Schrittzahl und eher hohe Dichte, außerdem müssen Pinselgröße und Deckfähigkeit variiert werden. Ein Ansichtsmaßstab von mindestens
3 : 1 erleichtert das Freistellen der Haare erheblich.

In Tutorial 3 Schritt 3 (Perfekte Auswahlen) wurde am Beispiel einer Augenbraue die hier gezeigte Vorgehensweise bereits gezeigt. Die bearbeitete Maske der Augenbraue wurde dort wieder in eine Auswahl zurückgewandelt und als eigene Ebene weiterbearbeitet.

Wir verbinden die Maske mit der Ebene (der Bildhintergrund verschwindet) und verkleinern das Mädchen etwas, um es sodann vor einem Regenbogen zu plazieren. Sogar die Lichtreflexe der Sonnenbrille passen in dieser Bildmontage. Durch die Verkleinerung des Mädchens wirken die ausgeschnittenen Haare noch einen Tick sauberer.

Als letzte Option bleibt im Menü Masken Neu/ Aus einem Bild.
Bei dieser Gelegenheit soll eine Funktion im Menü Farben genutzt werden: die Option Graustufenbild.
 

Der Grund lässt sich schon erahnen: eine Maske ist nichts anderes als ein Graustufenbild. Wandeln wir unser Quellbild in ein Graustufenbild um, können wir bereits abschätzen, wie die Maske wirkt.
In unserem Fall ist das Auge noch relativ kontrastarm. Wir könnten natürlich den Kontrast erhöhen oder die Gradiationskurve verändern oder den Gammawert oder ....

Wir wollen aber was anderes ausprobieren:

Wir gehen zurück zum farbigen Originalbild und aktivieren wieder im Menü Farben die Option Kanäle trennen/ RGB-Trennung.

Drei neue Bilder erscheinen auf der Arbeitsfläche: “Rot”, “Grün” und “Blau”.
Es handelt sich dabei um die drei Farbkanäle des RGB-Bildes = Pixelbildes, welches aus der Überlagerung der Rot-, Grün- und Blauanteile besteht (ergänzt um die Transparenzinformationen des Alpha-Kanals!).
Wir haben also für jeden Farbkanal ein Graustufenbild, welches die jeweiligen Farbwerte von Rot bzw. Grün bzw. Blau anzeigt (Farbwerte von Hell nach Dunkel).
Man kann in unserem Beispiel gut erkennen, dass nur relativ helle Rottöne im Bild vorhanden sind, die Blauwerte aber recht dunkel sind.

Nachdem wir  ein kontrastreiches Quellbild für unsere geplante Maske benötigen, nehmen wir die “Blau”-Version, die wir allerdings mit Helligkeit/ Kontrast noch verbessern.

Das “Auge” selbst wurde schon längst beschnitten, d. h. die uninteressanten Ränder entfernt.

Nach diesen Vorbereitungen wählen wir die Option Masken/ Neu/ Aus einem Bild.

Im nächsten Fenster bestätigen wir mit O. K., belassen also die Voreinstellung.

Jetzt erst können wir mit Masken/ Als Datei speichern den Speicherdialog für Masken aufrufen.

Das Quellbild “Blau” zeigt die Maske, wie sie gespeichert wird.

Noch eine aussagekräftigen Namen eingeben und speichern.
Die Maske “auge” steht nun jederzeit zur Verfügung.

Hier ist eine mögliche Verwendung unserer eben erstellten Maske:
Eine Überblendung mit einer Stadtansicht/ Skyline (die Maske wurde auf die Skyline angewendet und mit ihr verbunden, siehe Miniaturansicht der Ebene) und mit einem Farbverlauf als Hintergrund, der teilweise mit einer Buchstabentextur kombiniert wurde.

Im nächsten Schritt soll das Textwerkzeug bei der Maskenbearbeitung und -erstellung erklärt werden.
 

Schritt 8: Text-Masken

 

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