5. Praktische Optionen wie Leinwandgröße, Skalieren usw.

Es ist immer sinnvoll, das bearbeitete Bild von Zeit zu Zeit abzuspeichern (sofern dies nicht bereits automatisch festgelegt wird über das Menü Datei/ Einstellungen/ Automatische Speicherung).
Naja, spätestens wenn ziemlich viel Arbeit in dem Bild steckt bzw. wenn es für fertig erklärt wird, ist die Zeit fürs Speichern gekommen: im Menü Datei/ Speichern unter...
Einige Dinge sind auch dabei zu beachten:

Im Menü Bild/ Bildinformationen sind die aktuellen Bildinfos übersichtlich dargestellt:
Name, Dateiformat, Bildgröße, Anzahl der Ebenen, und eine Menge weiterer Informationen.

Speichern wir unser Bild so wie es ist - mit 9 Ebenen und im Format .psp ab, wird der aktuelle Zustand gespeichert, incl. der 9 Ebenen, so dass wir auch nachträglich Veränderungen vornehmen können.

Die meisten anderen Bilddateiformate wie z. B. JPEG oder Bitmap verbinden beim Speichern alle Ebenen (und heben übrigens Transparenzen auf).

 

 

Ich speichere also zur Sicherheit das Bild einmal mit allen Ebenen unter einem aussagekräftigen Namen in einem von mir gewählten Verzeichnis ab.

 

Im speziellen Fall soll das Bild “gesichtbunt” nur eine Ebene in einem neu anzulegenden Bild sein.

Also werde ich zugunsten der besseren Übersicht auf die vielen Ebenen verzichten.
Im Menü Ebenen/ Verbinden/ Alle verbinden fasse ich die neun Ebenen zu einer zusammen.

 

 

Im Speichern-Dialog wird der Name des Bildes eingegeben und das Verzeichnis auf der Festplatte festgelegt.
Als Dateityp belassen wir das Paint Shop Pro Image-Format *.psp.

Dasselbe mache ich mit der Version des Bildes mit Text.

Wir erhalten das Bild “gesichtbunt” mit der bekannten Hintergrundebene, bei der in der Grundeinstellung die Transparenz geschützt, der Einstellregler für die Ebenentransparenz inaktiv ist (d. h., schneiden wir eine Auswahl aus dem Bild, wird in der Lücke die aktuelle Hintergrundfarbe sichtbar).

Noch eine praktische Funktion findet sich im Menü Bearbeiten/ Löschen/ Zwischenablage: fast bei jedem Beenden von PSP kommt das Fenster wg. der großen Datenmenge in der Zwischenablage. PSP schreibt wie jedes Programm unter Windows Massen von Daten in die Zwischenablage (ein virtueller Speicherbereich).  Das bedeutet erstmal, dass der Arbeitsspeicher mit Daten aufgefüllt wird, auch die Festplatte, und - wie bekannt - ist vor allem der Arbeitsspeicher begrenzt.
Die Zwischenablage grade bei speicherintensiven Operationen mal zu “putzen” schadet also nie...

Im Menü Bild/ Bildgröße kommen wir ins “Bildgröße ändern”-Fenster. Hier kann unser Bild vergrößert und verkleinert werden, und zwar sehr genau.
Das funktioniert natürlich nur für Rasterebenen bzw. Pixelbilder, und so ist die Vergrößerung automatisch mit Qualitätsverlust verbunden. Beim Verkleinern ist in der Regel die Anwendung von Bildschärfefiltern nötig, aber so kann sogar die Qualität deutlich verbessert werden.

Vor allem wenn verschieden große Einzelbilder geladen werden, um sie z. B. in einer Collage zu verarbeiten, ist der kritische Blick auf die jeweilige Bildgröße entscheidend. Ein geschickter Größenvergleich vermeidet eine Menge Stress beim Auswählen und Einfügen.

Die Option Alle Ebenen verändern ermöglicht bei Deaktivierung gezieltes Verkleinern von einzelnen Ebenen.
Natürlich ist für diesen Zweck auch das Deformationswerkzeug geeignet - man kann sich hier nach Vorliebe und von Fall zu Fall entscheiden. Für schnelle Verkleinerungen ist die Bildgröße vorzuziehen.

Ich plane nun, das bunte Gesicht in einen größeren Hintergrund einzufügen, den ich mit verschiedenen Farbformen, Farbverläufen etc. füllen will.
Ich bräuchte also ein größeres Bild, welches ich natürlich über Datei/ Neu/ Neues Bild schnell erstellen kann.

Ich versuche diesmal aber die Option Bild/ Leinwandgröße:
Dort trage ich die neuen Bildmaße ein und bestätige mit Klick auf O. K. .

Das bunte Gesicht ist jetzt mit einem weißen Hintergrund in einem größeren Bild verbunden.

 

Das Gesicht müsste jetzt vom weissen Hintergrund getrennt werden und als eigene Ebene über der weissen Hintergrundebene liegen.

Ein untauglicher Versuch ist das Umwandeln in eine “echte” Ebene. Warum?

Wenn wir jetzt das Gesicht auswählen und ausschneiden bleibt ein transparentes “Loch” im weißen Hintergrund (die Transparenz ist nicht mehr geschützt).

Wir lassen die Hintergrundebene als originalen “Hintergrund” und stellen in der Farbpalette die Hintergrundfarbe auf “Weiß”.

Das hört sich alles ein bißchen kompliziert an, doch die Methode funktioniert und ist relativ logisch nachzuvollziehen.
 

Auch das bunte Gesicht wird jetzt über einen Umweg ausgewählt:
mit dem Zauberstab und den nebenstehenden Einstellungen (wichtig: Randschärfe und Toleranz auf 0!) wird ins Weiß geklickt.

Jetzt ist das sämtliche Weiß ausgewählt. Um das Gesicht auszuwählen aktiviere ich im Menü Auswahl/ Umkehren - das wars schon und der Auswahlrahmen umfasst das Gesicht.

Das Gesicht lässt sich nun ausschneiden, und wir sehen, dass der komplette weisse Hintergrund zurückbleibt.
Hätten wir eine Randschärfe größer als Null gewählt, wären Reste des Gesichts im Weiss erkennbar.
Die Originalhintergrundebene schützt die Transparenz und füllt mit der Hintergrundfarbe Weiss.

Über das Menü Bearbeiten/ Einfügen/ Als neue Ebene wird das Gesicht als neue “Ebene 1” eingefügt.

Das Gesicht liegt wie gewünscht ausgeschnitten auf einer eigenen Ebene.

Der weisse Hintergrund wartet darauf mit Formen und Farben gefüllt zu werden, nachdem der zurückgebliebene Auswahlrahmen über Auswahl/ Keine Auswahl entfernt bzw. aufgehoben wurde.

Um endlich mal Licht ins Dunkel um den Transparenzschutz zu bringen, möchte ich abschließend die entsprechenden  Einstellmöglichkeiten näher erklären.
In der Ebenenpalette wird das Ein-/ Ausschalten des Transparenzschutzes über das Schloßsymbol ganz rechts für jede Ebene, oder (wie oben beschrieben) im Fenster Umwandeln der Ebene & Ändern der Eigenschaften vorgenommen.

Dabei bedeutet das durchgekreuzte Schloß: der Transparenzschutz ist ausgeschaltet.
Das ist normalerweise die Grundeinstellung!!

Bei normalem Schloß ist die Transparenz geschützt. Ein Klick aufs durchgekreuzte Schloßsymbol oder ein Häkchen im Ebenenfenster löst diesen Zustand aus.

Ein spezieller Fall scheint die originale Hintergrundebene zu sein, die beim Erstellen eines neuen Bildes automatisch angelegt wird. Dazu später.

Was bewirkt nun dieser Transparenzschutz?
Er verhindert, dass der transparente Hintergrund jeder Ebene beim Verschieben oder beim Ausschneiden einer Auswahl freigelegt wird.

 

Ist die Transparenz geschützt (normales Schloßsymbol) wird beim Verschieben einer Auswahl die entstehende Lücke mit der aktuellen Hintergrundfarbe (hier: Weiß) gefüllt. Die Hintergrundfarbe schützt also das Bild davor, an ausgewählten Stellen transparent zu werden.

Wäre das Schloß rot durchkreuzt = Transparenzschutz aus, würde die Lücke völlig transparent sein.

Im nebenstehenden Beispiel sehen wir folgendes:
Die originale Hintergrundebene (in diesem Fall weiss, kann aber jede beliebige Farbe sein) ist unsichtbar geschaltet (Brillensymbol durchkreuzt), in Ebene 1 mit dem Gesicht wurde eine rechteckige Auswahl vorgenommen und verschoben (dabei wurde die vorübergehende Ebene Freie Auswahl angelegt).

In Ebene 1 ist der Transparenzschutz aktiv = normales Schloß, daher ist auch die Lücke mit der aktuellen Hintergrundfarbe (hier: weiß) gefüllt.

Doch was ist mit der originalen Hintergrundebene (die mit dem speziellen Rasterebenensymbol), die bei jedem neuen Bild erzeugt wird?
Hier ist der gesamte rechte Einstellbereich inclusive Schloßsymbol inaktiv . Meistens fällt dies nicht auf, wird doch ganz normal in die Ebene reingemalt oder der Farbeimer “ausgeschüttet” - für die Bearbeitung verhält sich dieser “Hintergrund” fast normal. Und um alle Optionen nutzen zu können, ist der Hintergrund im Nu in eine “normale” Ebene umgewandelt.
Überraschungen gibt es allerdings, wenn ein neues Bild mit der Hintergrundfarbe Transparenz statt einer echten Farbe angelegt wird. Hier wird sofort eine “richtige” Ebene 1 in der Ebenenpalette erzeugt mit allen Optionen (was logisch ist).
In der Voreinstellung ist der Transparenzschutz ausgeschaltet, so kann ganz normal gearbeitet werden. Ist der Transparenzschutz aber aktiv, bewirkt dies, dass das Bild in keiner Weise bearbeitet werden kann.

Warum die ganzen Erklärungen? Hier liegen manchmal die Gründe für Irritationen bei der Bearbeitung von Ebenen, vor allem bei der Arbeit mit vielen Ebenen und Bildern. Andererseits sollte das Schloßsymbol ja auch mal erläutert sein, und im übrigen kann der Transparenzschutz auch sehr gezielt eingesetzt werden.

Stellt sich natürlich die Frage, warum die Programmierer von PSP nicht gleich auf die “beschränkte” Hintergrundebene verzichtet haben. Praktisch fährt man besser, wenn man diese gleich in eine “echte” Ebene umwandelt, aber vielleicht gibt es ja eine sinnvolle Funktion ...

Schritt6: Erweiterte Einstellmöglichkeiten von Farbverläufen

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